Hypertonie
Die Krankheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit etwa jeder achte Todesfall auf hohen Blutdruck zurückzuführen ist, was bedeutet, dass Hypertonie die dritthäufigste Todesursache ist.1
Ein gesunder Blutdruck hat, abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten, einen systolischen Druck von 130 – 140 mmHg. Hypertonie bei Patienten, die trotz mehrerer Blutdruckmedikamente diese Werte nicht erreichen wird als „resistente Hypertonie“ bezeichnet.
Bluthochdruck kann dazu führen, dass kleinere Blutgefäße beschädigt werden und daher die vitalen Organe des Körpers (Gehirn, Herz und Nieren) weniger effizient mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Wenn eine Person einen systolischen Druck von 160 mmHg hat, ist das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder terminalen Nierenversagens viermal so hoch im Vergleich zu einer Person mit normalem Blutdruck.2
Das autonome Ungleichgewicht spielt in der Ätiologie der Hypertonie eine entscheidende Rolle.3 Ein verringerter parasympathischer Tonus und erhöhter sympathischer Tonus steigern den peripheren Gefäßwiderstand, reduzieren den renalen Blutfluss und steigern die Natriumretention, während das Glukose-Management behindert wird und zum nachteiligen kardialen und vaskulären Remodeling beiträgt.4
Referenzen:
1. The World Health Report 2012. World Health Organization; 2012:58. 2. Heart Disease and Stroke Statistics. American Heart Association, 2012 update. 3. Brook RD and Julius S. Autonomic imbalance, hypertension, and cardiovascular risk. Am J Hypertens (2000) 13 (S4): 112S-122S. 4. Bisognano JD et al. Baroreflex Activation Therapy Lowers Blood Pressure in Patients With Resistant Hypertension: Results From the Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Rheos Pivotal Trial. JACC. 2011; 58: 7:765–773.
Der Bedarf an besseren Therapien
Polypharmazie und Nichteinhaltung der Therapie machen resistente Hypertonie zur Herausforderung.1
Polypharmazie bei resistenter Hypertonie
Mit 3 oder mehr antihypertensiven Medikamenten behandelt.1 Die Anwendung weiterer Medikamente bietet selten einen signifikanten zusätzlichen Nutzen.2
Der Umgang mit Begleiterkrankungen
Die Prävalenz von chronischer Nierenerkrankung oder Diabetes mellitus ist bei Patienten mit resistenter Hypertonie höher.3 Begleiterkrankungen erfordern unter Umständen zusätzliche Medikamente.4
Mehrere Nebenwirkungen
Bis zu 97 % der Patienten, die antihypertensive Medikamente einnehmen, haben Nebenwirkungen.5
Therapietreue
Nichteinhaltung der Therapie* wird bei ungefähr 50 % der neu-behandelten hypertensiven Patienten während des ersten Therapiejahres festgestellt.5
Weiterhin unkontrolliert
Nichkonformität steigert das Risiko unkontrollierter Hypertonie um das fünffache, zusammen mit der Gesamtsterblichkeit, Hospitalisierungsrate und den Pflegekosten.5
Gesteigertes Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses
Folgen für Endorgane sind u. a. Herzinsuffizienz, Schlaganfall, ischämische Herzerkrankung und Nierenversagen.1
Bei Patienten, die trotz Behandlung mit mehreren Medikamenten über dem vorgesehenen Risikofaktor bleiben, ist der Nutzen einer intensiveren Behandlung unklar. 2
* Einnahme von <80 % der Anzahl an verschriebenen Pillen
Referenzen:
1. Yaxley JP and Thambar SV. Resistant hypertension: an approach to management in primary care. J Family Med Prim Care. 2015 Apr-Jun; 4(2): 193–199. 2. Timbie JW et al. Diminishing Efficacy of Combination Therapy, Response-Heterogeneity, and Treatment Intolerance Limit the Attainability of Tight Risk Factor Control in Patients with Diabetes. Health Serv Res. 2010 Apr; 45(2): 437-456. 3. Bisognano JD et al. Baroreflex Activation Therapy Lowers Blood Pressure in Patients With Resistant Hypertension: Results From the Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Rheos Pivotal Trial. JACC. 2011; 58: 7:765–773. 4. Long AN et al. The Comorbidities of Diabetes and Hypertension: Mechanisms and Approach to Target Organ Protection. J Clin Hypertens (Greenwich). 2011 April ; 13(4): 244–251. 5. Tedla YG and Bautista LE. Drug Side Effect Symptoms and Adherence to Antihypertensive Medication, Am J Hypertens. 2015 Dec 7. pii: hpv185. [Epub ahead of print].